Gemeinsam mit ADFC, GRÜNE, Velo City Ruhr und VCD setzen wir uns im Rahmen der Europäischen Grünen Hauptstadt Essen 2017 dafür ein, die Zahl der Fahrradstraßen in Essen auf mindestens „100“ zu erhöhen. Wir versprechen uns davon ein fahrradfreundlicheres Klima, eine deutliche Verbesserung des Anteils des Radverkehrs in Essen und damit auch eine Veränderung des „Modal Splits“ (Verkehrsmittelwahl / Mobilitätsverhalten) zu Gunsten der Anteile der umweltfreundlichen Verkehre „Rad, zu Fuß sowie Bus und Bahn“.
Gemäß Ratsbeschluss hat sich die Stadt Essen das Ziel gesetzt, den „Modal Split“ bis 2035 auf 4 x 25% für Auto, Rad, Bus und Bahn sowie Fußgänger*innen zu entwickeln. Das ist ein ehrgeiziges und ambitioniertes Ziel, beträgt der Radverkehr in Essen derzeit lediglich ca. 5 – 7 % wovon auch noch ein großer Teil auf den Freizeitverkehr entfällt.
Aktuell sind in Essen 37 Fahrradstraßen ausgewiesen. Damit stehen wir im NRW-Vergleich relativ gut da, können aber noch viel besser werden. Mit 100 Fahrradstraßen können ca. 15% Radverkehr im Modal Split erreicht werden. Insbesondere die Nord-Süd-Verbindungen könnten durch weitere Fahrradstraßen für den Alltagsradverkehr deutlich attraktiver gestaltet werden.
Wir wollen uns aktiv an der Verwirklichung dieses Ziels beteiligen und unseren Beitrag dazu leisten. Wir wünschen uns eine zeitnahe und kurzfristige Umsetzung im Rahmen der Europäischen Grünen Hauptstadt Essen 2017 und bitten die verkehrs- und umweltpolitischen Initiativen, Verbände, Parteien und die Verwaltung um breite Unterstützung für diese wichtige verkehrspolitisches Maßnahme – auch im Hinblick auf die erforderlichen Maßnahmen zum Klimaschutz, der Gesundheitsvorsorge (Reduzierung von Lärm, Feinstaub, Stickoxide) und der Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr im Ballungsraum der Metropole Ruhr.
Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) sowie der Verkehrswissenschaftler Prof. Heiner Monheim unterstützen dieses Projekt ausdrücklich.
Im Rahmen der Grünen Hauptstadt Essen 2017 würde dies deutliche Impulse im „Themenfeld Nahverkehr / Mobilität“ hin zu einer nachhaltige Mobilität der Zukunft setzen. Denn im bundesweiten und europäischen Vergleich der Metropolregionen liegen wir aktuell mit den Modal Split – Anteilen weit abgeschlagen von den Medaillenrängen.
Deshalb bitten wir darum, die Forderung zu unterstützen und dafür eigenständig zu werben, bei Mitgliedern und Unterstützer*innen wie in der Öffentlichkeit.
Konkrete Vorschläge, wo Fahrradstraßen eingerichtet werden sollen, wie beispielsweise auf dem Hellweg in Steele, sind willkommen.
Was sind Fahrradstraßen gemäß der Straßenverkehrsordnung?
Auf Fahrradstraßen gelten die Vorschriften über die Benutzung von Fahrbahnen; abweichend davon gilt:
- Andere Fahrzeugführer als Radfahrer dürfen Fahrradstraßen nur benutzen, soweit dies durch Zusatzschild zugelassen ist.
- Alle Fahrzeuge dürfen nur mit mäßiger Geschwindigkeit (maximal 25 bis 30 km/h) fahren.
- Radfahrer dürfen auch nebeneinander fahren.